Hauptinhalt

Aktuelles

Junge, der traurig in die Kamera blickt, während sein Kopf auf einer Tischplatte liegt. © Pexels

Kein Kind soll sexualisierte Gewalt erleben, und doch tun es noch viel zu Viele!

Am 18. November ist jährlich der Europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch. Es wird viel gegen die sexuelle Gewalt getan und das ist wichtig und gut, aber wir benötigen noch viel mehr Unterstützung Betroffener. Genau deshalb ist der Tag sehr bedeutend für uns Alle.

In Sachsen wurde in diesem Jahr ein Landesaktionsplan zur Umsetzung der Istanbul-Konventionen entwickelt, wodurch auch in unserer Region sexualisierte Gewalt verhindert und bekämpft werden muss. Der Plan umfasst neben Maßnahmen für erwachsene Betroffene auch eine Vielzahl an konkreten Ansätzen, die junge Menschen in den Blick nehmen, etwa in Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Kultur, Wissenschaft, Sport, Opferschutz oder Strafverfolgung und zielt darauf ab, die bestehenden Angebote zur Prävention und zum Schutz vor sexualisierter Gewalt zu stärken.

Als Istanbul-Konvention wird das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (kurz: Istanbul-Konvention) bezeichnet. Es wurde im Februar 2018 in Deutschland ratifiziert und ist damit geltendes Recht.

/
(© KJB)

Netzwerktreffen bei der Kinderkommission im Deutschen Bundestag am 6.11.2024

Die Kinderkommission und die Kinder- und Jugendbeauftragten sitzen zusammen, um sich auszutauschen
/
(© KJB)

Susann Rüthrich - Kinder- und Jugendbeauftragte der sächsischen Staatsregierung

Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der sächsischen Staatsregierung zu Gast bei der Kinderkommission am 06.11.2024

Am 06.11.2024 war die Kinder- und Jugendbeauftragte Susann Rüthrich bei der Kinderkommission im Deutschen Bundestag. Dort angekommen, gab es zunächst ein kurzes Zusammentreffen mit den Kinder- und Jugendbeauftragten von Sachsen, Brandenburg und der Kinderkommission Niedersachsen, sowie der Leiterin der Monitoring-Stelle zur UN-Kinderrechtskonvention des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Besprochen wurde unter Anderem der Übergang der Beauftragten in neue Wahlperioden und die damit verbundenen Herausforderungen der Kontinuität im Einsatz für die Interessen der Kinder in den Ländern. Außerdem konnten mögliche Gesprächsthemen mit der Kinderkommission vorbereitet werden. Nach dem Mittagessen und einer Tasse Kaffee war es dann soweit und die Kinderkommission versammelte sich mit uns und den zusätzlich live dazu geschalteten Kinderkommissionen Bayern und Nordrhein-Westfalen. Besprochen wurde die Umsetzung der letzten Reform des SGB VIII – denn nach der Reform ist vor der nächsten Reform, bei der die inklusive Kinder- und Jugendhilfe vollzogen werden soll - insbesondere mit Blick auf Selbstvertretungen, die neu geschaffenen Lotsen in den Jugendämtern sowie die Ombudschaft und mögliche erweiterte Inhalte dessen. Es bestand von allen Seiten großes Interesse an diesen Themen und viele Nachfragen wurden gestellt. Nach eineinhalb Stunden Besprechung und einer kurzen Unterbrechung, war der Austausch vorbei und der Heimweg wurde wieder angetreten. Das Fazit von Susann Rüthrich ist: »Der Austausch mit der Bundesebene und über die Ländergrenzen hinweg ist wieder ein großer Gewinn. Voneinander lernen und Erfahrungen auszutauschen kommt auch den Kindern und Jugendlichen in Sachsen zu Gute.«

2 kleine Jungen sitzen auf der Wiese und halten Bücher in der Hand © Viktoria von pixabay

Kinderarmut muss nicht immer gleich sichtbar sein. Auch Kinder, die ein Zuhause haben und sich Essen leisten können, können in Armut leben. Anlässlich des Tages der Armut am 17. Oktober 2024 ist es enorm wichtig auch auf alle betroffenen Kinder aufmerksam zu machen, denn heutzutage wächst in Deutschland fast jedes fünfte Kind in Armutsverhältnissen auf.

Und das wirkt sich nicht nur schlecht auf die Kinder aus, sondern hat auch Folgen durch Kosten für die Kommune. Daher ist es notwendig Prävention zu leisten. Für das setzt sich unter anderem auch der ISS Gemeinnützige e.V. ein. Er kämpft für die gleiche Teilhabe der Jugendlichen in der Gesellschaft und dass egal wie arm oder reich sie sind.

Denn wenn Kinderarmut steigt, betrifft es uns irgendwann alle!

Kinderänder die übereinander liegen © jarmoluk @Pixabay

Menschenhandel ist auch noch heutzutage ein globales Problem. Vor allem, wenn Kinder betroffen sind. Zwar ist Kinderhandel in Deutschland nach § 236 StGB strafbar, dennoch sind besonders junge Flüchtlinge gefährdet. Sei es, weil sie selbst Opfer von Kinderhandel sind oder weil sie Kinder von Opfern des weltweiten Menschenhandels sind.

Deshalb dürfen wir auch in Deutschland keine Kinder übersehen. In Deutschland setzt sich u.a. der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V. dafür ein, Betroffene zu beraten und in der Öffentlichkeit über das Thema aufzuklären. Auch der ECPAT Deutschland e.V. setzt sich für die Sensibilisierung von Fachkräften im Bereich des Kinderhandels ein und bietet Beratungen zum Umgang mit betroffenen Kindern und Jugendlichen an. Es braucht mehr Aufmerksamkeit für Kinder, die uns in ganz besonderem Maße brauchen. Deswegen ist der Europäische Tag gegen Menschenhandel am 18.10. nicht nur ein Tag, um auf das globale Problem des Menschenhandels aufmerksam zu machen, sondern auch betroffene Kinder in Deutschland in den Blick zu nehmen. 

gezeichnetes Mädchen, dass ein T-Shirt trägt, auf dem "you can do anything" steht © pixabay

Mädchen – nicht nur weltweit, sondern auch in unserer Region – leiden noch immer an Diskriminierung und sexueller Gewalt aufgrund ihres Geschlechts. Dabei steht in den Kinderrechtskonventionen der Vereinten Nationen festgeschrieben, dass jedes Kind, egal welchen Geschlechts, die gleichen Rechte hat. Trotzdem werden Mädchen diskriminiert, fast jede zweite macht Erfahrung mit sexueller Belästigung.

Der internationale Mädchentag am 11. Oktober soll unter dem Motto »Gerechtigkeit bewegt uns alle!« auf die noch bestehenden Probleme der Ungleichheit aufmerksam machen und den Mädchen eine Stimme geben, damit auch sie ihr Recht auf Sicherheit genießen können.

Die Initiative »KOMMunity Kids« des Dresdner Vereins Familie(n)leben e.V. wurde am 24.September 2024 mit dem Kinderschutzpreis »Sterntaler« ausgezeichnet.

Gruppenfoto mit Engagierten des Projekte KOMMunity Kids, der Kinder- und Jugendbeauftragten und des Ausländerbeauftragten
Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der sächsischen Staatsregierung (li); Vertreterinnen des Projekts »KOMMunity Kids«, Geert Mackenroth MdL, Sächsischer Ausländerbeauftragter (zweiter v.re); Christina Koch, Ehrenvorsitzende DKSB (re)  © KJB

Die Laudatio hielt die Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, Susann Rüthrich. Sie hob hervor: »Viele der Kinder haben in ihrem Alltag einen ziemlichen Rucksack zu tragen. Durch das Projekt wird aus Hoffnungslosigkeit Kreativität und über die Kinder wird Gemeinsinn für alle gestiftet. Für Wohnquartiere ist ein Projekt wie KOMMunity Kids dringend zum Nachmachen empfohlen! Ich gratuliere dem Projekt zum Sterntalerpreis und danke allen Engagierten von KOMMunity Kids Dresden des Familie(n)leben e.V. für die Hingabe zum Projekt.«

Der »Sterntaler - Preis für besondere Integrationsarbeit mit Kindern und Jugendlichen und jungen Menschen in Sachsen«  wird verliehen vom Sächsischen Ausländerbeauftragten und dem Kinderschutzbund Landesverband Sachsen e.V.

Susann im Gespräch mit zwei jungen Menschen
Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung (li) bei der Kinderkonferenz in Chemnitz, 20.Sept.2024   © KJB

Am 20. September 2024, dem 70. Weltkindertag, war die Kinder- und Jugendbeauftragte zur Zukunftskonferenz in Chemnitz eingeladen. Veranstalter waren die Bertelsmann Stiftung und die Stadt Chemnitz. Fast 70 Kinder und Jugendliche haben sich im Pentagon zusammengefunden, um über verschiedene politische Themen zu diskutieren. Dazu zählten unter anderem Bildung oder Kinderarmut. In Gruppen wurden die spezifischen Themengebiete auseinandergenommen, um sie anschließend mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik und Verwaltung zu diskutieren. Susann Rüthrich, die sich bei dem Bereich Gesundheit und Wohlergehen engagierte, sagte: »Was die jungen Menschen von uns allen fordern, ist oftmals schlicht, dass ihre Grundrechte, ihre Menschenrechte, ihre Kinderrechte tatsächlich beachtet werden. Leider hat diese Konferenz gezeigt, dass dem nicht immer so ist. Wir Erwachsenen sind dafür in der Pflicht – jede und jeder an jeder Stelle.« Diese Botschaft stößt bei allen Beteiligten auf große Zustimmung. Aus der Konferenz hervorgegangen ist das große Interesse von vielen Kindern und Jugendlichen an der Politik, Beteiligung und Mitbestimmung, was in Zukunft mehr gefördert werden sollte.

Sachsens Kinder- und Jugendbeauftragte Rüthrich: »Ideen der jungen Generation gefragt«

Mädchen und Junge mit Mikrophon, Mädchen mit Filmklappe darunter die Schrift Drei mal Zehn

Anlässlich des Weltkindertages ruft die Kinder- und Jugendbeauftragte zur breiten Beteiligung am Wettbewerb »3mal10« auf. Bis zum 30. November können Kinder und Jugendliche ihre Texte, Songs und Filme einreichen.

Kinder- und Jugendbeauftragte Susann Rüthrich: »Kinderrechte müssen an jeder Stelle von Politik und Verwaltung mitgedacht werden. Das geht aber nicht über die Köpfe der Kinder und Jugendlichen hinweg. Nicht nur in Zeiten von Krisen und Herausforderungen ist es entscheidend, dass wir die Stimmen der Kinder und Jugendlichen hören und ihre Perspektive als Experten und Expertinnen ihrer Lebenswelt ernst nehmen. Kinder und Jugendliche sind eigenständige Persönlichkeiten mit ganz vielfältigen Fähigkeiten und innovativen Zukunftsideen, auf die wir Erwachsene nie gekommen wären. Mit dem Wettbewerb »3mal10« möchte ich Kindern und Jugendlichen eine Plattform geben, ihre eigene Persönlichkeit und ihre Ideen für eine gute Zukunft laut und stark auszudrücken. Ich freue mich auf eure Beiträge und wünsche allen Kinder und Jugendlichen einen schönen Weltkindertag.«

Am 20. September wird weltweit der Weltkindertag gefeiert. Dieser Tag soll daran erinnern, dass Kinder und Jugendliche besondere Rechte und Bedürfnisse haben. Der diesjährige Weltkindertag steht unter dem Motto »Mit Kinderrechten in die Zukunft«.

 

Die Sportjugend Sachsen lädt in Kooperation mit den Sportjugenden aus Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Fachtag »Kinderschutz im Sport« ein. Die Veranstaltung findet am 26.Oktober 2024 in der Johanniter Akademie in Leipzig statt.

Im Fokus des Fachtages stehen Schutzkonzepte für Sportvereine und -verbände – essenzielle Maßnahmen, um Kinder und Jugendliche vor Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung zu schützen. Die Veranstaltung wird von Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, eröffnet. Im Anschluss gibt Christiane Hentschker-Bringt von der Landesarbeitsgemeinschaft Sexualisierte Gewalt – Prävention und Intervention e.V. wertvolle Einblicke in die Umsetzung von Schutzkonzepten und erläutert auch Täterstrategien. Am Nachmittag stehen verschiedene praxisorientierte Workshops auf dem Programm, die sich speziell an Vorstände, Trainer*innen und Ansprechpersonen im Sport richten.

  • Am: 26.10.2024
  • um: 10:00 bis 16:30
  • Ort: Johanniter Akademie Mitteldeutschland, Riebeckstraße 33, 04317 Leipzig
  • Teilnahmebeitrag: 20,-€

[17.August 2024] Gemeinsam mit dem 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag war der Stadt der Kinder- und Jugendbeauftragten der Sächsischen Staatsregierung beim Sächsischen Familientag in Brandis. Mit dabei war wieder die Abstimmungswand der Kinderrechte und die Beteiligungsröhren.

Impressionen vom Stand der Kinder- und Jugendbeauftragten der Sächsischen Staatsregierung beim Offenen Regierungsviertel am 04. August 2024

Pinwand mit Kinderrechten auf weißen Papier Abstimmung mit Stempel

Neben Gesprächen mit Erwachsen zur Studie »Das ist mein Recht!« standen vor allem Kinder im Mittelpunkt:

Kinder konnten abstimmen, welches Kinderrecht sie am wichtigsten finden. Dazu gab es selbstgebastelte Korkstempel, die die Kinder anschließend mit nach Hause nehmen konnten. Die meisten Stempel bekam Artikel 31: Das Kinderrecht auf Spiel und Freizeit.  Aber auch Schutz der Privatsphäre (Artikel 16) war den Kindern sehr wichtig, sowie das Diskriminierungsverbot (Artikel 2) und der Schutz von Kindern bei Krieg und Flucht (Artikel 22). 

Text: In meiner Stadt/meinem Dorf werde ich nach meiner Meinung gefragt... Darunter der Röhren mit der Beschriftung oft, selten, nie. Jede Röhre ist mit Bällen gefüllt

Bei einer weiteren Abstimmung ging es um die Frage, wie oft Kinder und Jugendliche in ihrer Stadt/Dorf nach ihrer Meinung gefragt werden: Rund ¼ der Kinder und Jugendlichen, die an der Abstimmung teilgenommen haben, fühlte sich bei kommunalen Angelegenheiten oft beteilig. Etwa ¾ gaben an, dass sie selten oder nie beteiligt werden.

Insgesamt gaben 78 Kinder/Jugendliche an, dass sie noch nie beteiligt wurden. Den Eindruck, dass sie eher selten beteiligt werden hatten 84 Kinder/Jugendliche. Dagegen fühlten sich 44 Kinder/Jugendliche in ihrer Kommune oft beteiligt.

Kinder- und Jugendbeauftragte zu Gast bei »Schule wird Staat« in Dresden

Die Kinder- und Jugendbeauftragte Susann Rüthrich zusammen mit Schülern der Christlichen Schule Dresden
Kinder- und Jugendbeauftragte der sächsischen Staatsregierung, Susann Rüthrich (dritte v.r.) zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Christlichen Schule Dresden 

Am 12.Juni 2024 besuchte die Kinder und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, Susann Rüthrich, die Christliche Schule Dresden anlässlich des stattfindenden Projektes »Schule wird Staat«. In diesem Projekt erhielten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, ihren eigenen Staat zu gründen. Diese herausfordernde Aufgabe gestaltete sich durch die Wahl eines Parlaments sowie der Einsetzung einer Regierung sowie Judikative. Den jungen Staatsbürgerinnen und –bürgern von »Cassadonien« stand es ebenfalls frei, eigene Geschäfte und Organisationen innerhalb des neuen Staates zu gründen. Der Empfang von Frau Rüthrich wurde als Staatsbesuch von Vertreterinnen und Vertretern Deutschlands gestaltet und begann mit den beiden Nationalhymnen sowie einer Rede der von den Teilnehmenden gewählten Präsidentin. Daraufhin hatten die Regierungsmitglieder Cassadoniens kurz die Möglichkeit sich mit der Kinder- und Jugendbeauftragten auszutauschen. Im Anschluss erfolgte eine Führung durch das ganze Staatsgelände, also das Schulhaus. Somit konnte allen einzelnen Ministerien, Organisationen und Geschäften ein Besuch abgestattet werden. Zum Abschluss des »Staatsbesuches« fand eine Pressekonferenz statt, in welcher einzelne Medienvertreterinnen und -vertreter der »cassadonischen« Presse ihre Fragen an die Kinder- und Jugendbeauftragte sowie weitere Mitglieder der »Delegation« aus Deutschland stellen durften. Besonders die Themen der politischen Teilhabe von jungen Menschen sowie die Eindrücke und Vergleiche der deutschen Delegation zwischen dem neuen Staat und dem der Gäste waren Gesprächsthema. 

Jugendministerin Köpping und Sachsens Kinder- und Jugendbeauftragte Rüthrich: »Umsetzung der Kinderrechte ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe – in der Studie ‚Das ist mein Recht‘ kommen Kinder und Jugendliche selbst zu Wort«

Staatsministerin Köpping und Kinderbeauftragte Rüthrich sprechen bei der Pressekonferenz
Petra Köpping (li), Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und Susann Rüthrich (re), Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der Studie am 30.Mai 2024   © @sms

Viele junge Menschen in Sachsen sind noch nicht ausreichend über Kinderrechte informiert. Die Meinung junger Menschen wird nicht immer gehört. Viele Kinder und Jugendliche machen Erfahrungen mit der Verletzung von Kinderrechten. Dies sind drei wesentliche Erkenntnisse der Studie zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention, welche im Auftrag der sächsischen Kinder- und Jugendbeauftragten Susann Rüthrich erstellt wurde. Sie stellte die Studie heute zusammen mit Staatsministerin Petra Köpping vor.

Jugendministerin Petra Köpping: »Für Sachsen ist das die erste Studie, die sich explizit mit der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention beschäftigt und dabei den Blick auf die Kinder und Jugendlichen selbst richtet. Als Jugendministerin unterstütze ich daher das Anliegen der Kinder- und Jugendbeauftragten der Sächsischen Staatsregierung, mit der Studie eine erste Datensammlung vorzulegen und damit weitere Impulse für die Diskussion zu geben. Es gibt in Sachsen sehr viele Menschen, die sich für Kinder und Jugendliche stark machen: zum Beispiel in Kitas und Schulen, in Projekten, Vereinen oder Beratungsstellen. Und natürlich in den Familien. All diesen Menschen möchte ich an dieser Stelle für ihre Arbeit und ihr Engagement danken. Ich freue mich, wenn noch mehr Menschen in allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen Kinder und Jugendliche in den Blick nehmen und ihnen Raum zur Entfaltung geben.«

Die Studie zeigt zwar, dass Kinderrechte in Sachsen in vielen Fällen und Bereichen oftmals bereits verwirklicht werden, aber nach wie vor Handlungsbedarf besteht. In der Onlinebefragung gaben 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen an, einzelne Kinderrechte benennen zu können und weitere 34 Prozent kannten diese mindestens vom Namen her. Unter den befragten Erwachsenen lag der Anteil derjenigen, die einzelne Kinderrechte benennen können, sogar bei 86 Prozent. Allerdings zeigten sowohl die Fokusgruppeninterviews als auch die Einschätzungen der befragten Erwachsenen, dass häufig konkretes Wissen dazu fehlt.

Für alle Lebensbereiche gaben jeweils 20 Prozent oder mehr der befragten jungen Menschen in der Online-Befragung an, »nie« oder nur »selten« nach ihrer Meinung gefragt zu werden. Dies gilt besonders bei der kommunalen Beteiligung von Kindern und Jugendlichen: Fast 80 Prozent der Befragten werden in Kommunen »nie« oder nur »selten« nach ihrer Meinung gefragt.

Titelbild der Studie "Das ist mein Recht!" © @sms

53 Prozent der Kinder und Jugendlichen ist es schon passiert, dass Erwachsene etwas für sie Wichtiges über sie hinweg entscheiden haben. 48 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben schon häufiger etwas für sie Wichtiges von Erwachsenen nicht verständlich erklärt bekommen. 44 Prozent der Kinder und Jugendliche haben schon häufiger keine Rückmeldung bekommen, wenn sie sich bei Erwachsenen beschwert haben. Etwa drei Viertel der Kinder und Jugendlichen gaben an, mindestens einmal schon von anderen beleidigt, ausgeschlossen oder auf andere Art diskriminiert worden zu sein. Am häufigsten gaben Kinder und Jugendliche an, diskriminiert worden zu sein, weil andere ein Problem mit ihrem Körper hatten. Aber auch andere Punkte wie das Geschlecht, die finanzielle Situation der Familie, die eigene sexuelle Orientierung, die eigene Herkunft oder die der Eltern sowie die Tatsache, nicht bei den Eltern zu leben, wurden in diesem Zusammenhang häufig genannt.

Darüber hinaus wurde deutlich, dass die Kinder und Jugendlichen sich vor allem im öffentlichen Raum nicht immer sicher fühlen und sich die Wahrnehmung des Problems hier zwischen den befragten Erwachsenen und Kindern wie Jugendlichen unterscheidet. So räumten die befragten Erwachsenen dem Thema Sicherheitsgefühl der Kinder und Jugendlichen im öffentlichen Raum in der Gesamtbetrachtung deutlich weniger Bedeutung ein als die Kinder und Jugendlichen selbst. Insgesamt zeigte die Studie, dass Kinder in den berücksichtigten spezifischen Lebenslagen häufiger Erfahrungen mit Rechtsverletzungen machen und insgesamt vor größeren Herausforderungen bei der Wahrnehmung ihrer Rechte stehen.

Staatsministerin Köpping und Kinderbeauftragte Rüthrich halten die Studie "Das ist mein Recht!" in der Hand
Petra Köpping (li), Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und Susann Rüthrich (re), Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der Studie am 30.Mai 2024   © @sms

Kinder- und Jugendbeauftragte Susann Rüthrich: »Wie steht es um die Kinderrechte und deren Umsetzung bei uns in Sachsen? Wir alle können sicher »aus dem Bauch heraus« etwas auf diese Frage antworten. Doch wie beantworten Kinder und Jugendliche selbst diese Frage? Wir haben Kinder und Jugendliche in Sachsen gefragt: Werdet ihr beteiligt an den Angelegenheiten, die euch betreffen? Fühlt ihr euch sicher? Erlebt ihr Diskriminierungen? Kurz: Wie gut seht ihr eure Kinderrechte umgesetzt? Die Antworten der jungen Menschen stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Studie. Diese ist somit gleichzeitig eine Beschreibung der Lage der Kinder als auch Handlungsauftrag an uns alle. Die Antworten überraschen zum Teil, manchmal bestätigen sie, was wir ahnten. Klar wird aber: so gut wie jeder Bereich von Politik, Verwaltung, öffentlichem Leben hat auch Auswirkungen auf das Leben von Kindern und Jugendlichen. Es ist an uns Erwachsenen, die jungen Menschen und deren Rechte wahrzunehmen und entsprechend zu handeln. Daher möchte ich als Kinder- und Jugendbeauftragte in den nächsten Monaten über die Ansatzpunkte und Empfehlungen der Studie ins Gespräch kommen – mit Fachkräften in öffentlicher Verwaltung im Land und Kommune, in Kita und Schule, in Jugendhilfe und Vereinen, in Polizei, Justiz und Gesundheitswesen und natürlich mit Kindern und Jugendlichen selbst.«

Jugendministerin Köpping und Sachsens Kinder- und Jugendbeauftragte Rüthrich: »Wir gratulieren allen Kinder zum internationalen Kindertag und wünschen ihnen einen Tag der Freude und des Feierns. Für uns Erwachsene sollte dieser Tag Anlass sein, uns daran zu erinnern, das echte Mitbestimmung und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen nur gelingen kann, wenn wir ihnen zuhören. Oft sagen Erwachsene: ‚Kinder sind unsere Zukunft‘. Das stimmt. Allerdings sollte es uns nicht vorrangig um »uns« gehen. Sondern um sie, die Kinder und Jugendlichen selbst und deren Hier und Jetzt. Es ist die Pflicht der Erwachsenen, ein Lebensumfeld zu schaffen, dass Kinder in ihrer Gesundheit und Entwicklung nicht nur stärkt, schützt und fördert, sondern auch zur Wahrnehmung ihrer Rechte befähigt.«

Weitere Informationen: Insgesamt wurden 79 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 17 Jahren für die Studie persönlich interviewt. Zusätzlich beteiligten sich 333 junge Menschen sowie 404 Erwachsene an einer Onlinebefragung. Die Studie wurde durch die InterVal GmbH in Kooperation mit dem RAA Sachsen e.V. im Zeitraum April 2023 bis April 2024 durchgeführt. Auftraggeberin war die Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, Susann Rüthrich.

Kinder springen von einem Sofa © pexels@KetutSubiyanto

Seit mehr als 20 Jahren wird in ganz Deutschland am 30.April der Tag der gewaltfreien Erziehung begangen. Dieser Tag dient dazu, das Bewusstsein für die Rechte der Kinder auf eine gewaltfreie Umgebung zu stärken und Eltern, Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte insgesamt dazu zu ermutigen, positive und respektvolle Erziehungsmethoden zu fördern.

Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung: »Gewalt in der Erziehung kann dauerhafte negative Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit der Kinder haben und trotzdem findet sie leider auch heutzutage noch statt. Der Tag der gewaltfreien Erziehung soll uns daran erinnern, dass Kinder ein Recht auf eine gewaltfreie Umgebung haben, in der sie sicher aufwachsen können und somit ihre Gesundheit nicht gefährdet wird. Dazu zählt nicht nur, dass jede Form von körperlicher Gewalt unzulässig ist, sondern auch, dass Erwachsene mit Kindern respektvoll reden und sie nicht in Sprache, Ton oder Art herabwürdigend oder demütigend behandeln.«

Um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen, finden am 30. April in ganz Deutschland zahlreiche Veranstaltungen statt, welche klar die Auswirkungen von Gewalt in der Erziehung zeigen und Anregungen verschaffen für eine friedvolle Erziehung, die Kindern einen sicheren Raum gibt, sodass sie sich geborgen fühlen können.

»Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. So steht es nicht nur in der UN-Kinderrechtskonvention, sondern seit dem Jahr 2000 auch im Bürgerlichen Gesetzbuch. Hier ist ganz klar verankert, dass körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen unzulässig sind. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir es bewältigen, dass keine Gewalt in der Erziehung mehr stattfindet. Die Zukunft unserer Gesellschaft hängt auch von der Art und Weise ab, wie Erwachsene den Kindern vorleben, dass Konflikte ohne körperliche oder sprachliche Gewalt zu lösen sind.« so Susann Rüthrich.

Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregeirung beim Kinderfest der Kinderarche Sachsen e.V. am 01.Juni 2023 

Etwas mehr als zwei Jahre Tätigkeit liegen hinter der Kinder- und Jugendbeauftragten der Sächsischen Staatsregierung. Zwei Jahre, in denen die Kinder- und Jugendbeauftragte über 120 Gespräche führte und mehr als 40 Fachvorträge, Podiumsdiskussionen und Grußworte bei Trägern, Vereinen oder Wohlfahrtsverbänden hielt. Viele der in den Trägergesprächen gewonnenen Erkenntnisse, Anregungen und Problemstellungen konnten an die verschiedenen Ebenen der Verwaltung weitergegeben und Lösungsmöglichkeiten angeregt werden. Dabei kann auf über 100 Fachgespräche zurückgeblickt werden. Doch Zahlen allein sagen wenig über den Inhalt aus. Mit dem vorliegenden Bericht möchte die Kinder- und Jugendbeauftragte daher einige der Maßnahmen und Aktivitäten ihrer Arbeit der vergangen zwei Jahre darstellen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Anregungen beschreiben

Kern der Arbeit der Kinder- und Jugendbeauftragten ist es, die tatsächliche Umsetzung der Kinderrechte in Sachsen zu stärken. Als erste Sachstandsanalyse und Beobachtungsinstrument für den Stand der Umsetzung UN-Kinderrechtskonvention (UN-KRK) in Sachsen, wurde Anfang April 2023 die Studie »Das ist mein Recht – Verwirklichung der UN-Kinderrechtskonvention Sachsen aus der Perspektive sächsischer Kinder und Jugendlicher« in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Studie liegen voraussichtlich Ende des zweiten Quartals 2024 vor.

Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung begrüßt die Teilnehmer der Kinderkonferenz 2023 in Plauen 

Jedes Jahr zum 1. Juni – dem Internationalen Kindertag - lädt die Kinder- und Jugendbeauftragte zu einer Kinderkonferenz. Ziel der Kinderkonferenzen ist es, die Nachhaltigkeit von Beteiligungsformaten in den Regionen zu vertiefen und Impulse zu geben, durch die Kinder und Jugendliche Partizipation erleben und lernen können. Im Jahr 2022 fand die Kinderkonferenz in Schleife statt. Im Jahr 2023 fand die Kinderkonferenz in der Festhalle Plauen mit ca. 70 Kindern und Jugendlichen der 5. bis 12. Klasse der Oberschulen und Gymnasien der Stadt Plauen statt. Die Kinderkonferenzen bestätigten die Erfahrungen, die bereits in vielen Gesprächen mit Trägern und kommunalen Vertretern gewonnen wurden: Kinder und Jugendliche brauchen Raum und Gelegenheit zur Beteiligung. Mit den Möglichkeiten wachsen auch die Fähigkeiten zur Beteiligung. So werden durch einüben demokratischer Prozesse Selbstwirksamkeitserfahrungen gesammelt. Voraussetzung dafür ist u.a. auch, dass die Kinderrechte bekannt sind und verbindlich zur geübten Praxis werden. Kinder und Jugendliche brauchen zudem eine Rückmeldung darüber, was mit ihren Vorschlägen passiert. Dies muss von Beginn an kommuniziert werden.

Im Bereich Kinderschutz lag das Hauptaugenmerk auf der konzeptionellen ressortübergreifenden und vernetzenden Arbeit an multiprofessionellen und ressortübergreifenden Ansätzen, wie dies etwa im Childhood-Haus Leipzig praktiziert wird. Dazu fanden mehrere Workshops und Gespräche mit Akteuren unterschiedlicher Professionen wie Medizin, Justiz, Jugendhilfe statt. Es zeigt sich, dass es einer noch stärkeren Vernetzung der verschiedenen Professionen bedarf, um eine regelhafte multiprofessionelle und fachübergreifende Zusammenarbeit im Sinne der betroffenen Kinder sachsenweit zu etablieren. Hierbei müssen die Aufgaben und Funktionen jedes einzelnen Bereiches allen ebenfalls beteiligten Akteuren klar sein. Dort, wo fachübergreifende Zusammenarbeit etabliert werden konnte, z.B. im Childhood-Haus Leipzig, rückte der gemeinsame Blick auf das einzelne Kind in den Vordergrund. In diesem Zusammenhang ist kindgerechte Justiz ein weiterer thematischer Bereich, der im Blick der Kinder- und Jugendbeauftragten steht. Kinder haben das Recht, in Verfahren, in denen sie beteiligt sind, angehört zu werden und alters- und kindgerecht über das Verfahren informiert zu werden. Dies setzt voraus, dass alle beteiligten Fachkräfte (vom Verfahrensbeistand bis zum Richter/der Richterin) über Kenntnisse für Verfahren mit Kindern und Fähigkeiten einer kindgerechten Kommunikation verfügen.

Beim Aufbau der Netzwerkarbeit seit November 2021 zeigte sich schnell, dass bei den Trägern eine hohe Nachfrage des fachlichen Austausches mit der Beauftragten als Vertreterin des Freistaates besteht. Die Themenbreite erstreckte sich dabei von allgemeinen Themen der Kinderrechtskonvention über kinderzentrierte Kinder- und Jugendhilfe, Beteiligungsfragen in Kinder- und Jugendhilfe und kommunaler Ebene, Inklusion, Migration, Auswirkungen der Coronapandemie auf Kinder, Jugendliche und Fachkräfte, Aspekte der Vernetzung und Weiterbildung im Bereich Kinderschutz. Grundsätzlich zeigte sich, dass es in allen Bereichen einer stärkeren Herausbildung einer Haltung bedarf, die vom Kind her zu denken bereit ist.

Diese und weitere ihrer Aktivitäten und gewonnen Erkenntnisse hat die Kinder- und Jugendbeauftragten der Sächsischen Staatsregierung in ihrem Bericht 2022-2023 dargestellt. Sie möchte damit auch weitere Diskussionen der Themenbereiche rund um die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Sachsen anregen.

im Hintergrund Punte Punkte auf Schneezweigen. Schrift: »Die großen Leute verstehen nie etwas von selbst, und für die Kinder ist es zu anstrengend ihnen immer immer wieder erklären zu müssen.« Zitat von Antoine de Saint-Exupéry in »Der kleine Prinz«

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Partnerinnen und Partner, liebe an den Kinderrechten Interessierte,

Weihnachten naht und mein Team und ich wünschen Ihnen und Euch von Herzen frohe Weihnachten.

Auch in diesem Jahr werden wir alle die Zeit brauchen, um Kraft zu sammeln und Hoffnung zu schöpfen. Denn wir werden auch im neuen Jahr viel zu tun haben, damit alle Kinder ihre Rechte auch wirklich leben können. Ja, es gibt immer noch arme Kinder. Ja, es gib leider immer noch Kinder, die Gewalt erleben müssen. Wir sehen immer deutlicher, in welchen klimatischen Verhältnissen unsere Kinder leben werden, wenn sich nicht sehr bald die Treibhausgasemissionen mindern. Es gibt Kriege auf der Welt, einige davon belasten unsere Gedanken. Wie sehr belasten sie erst die Kinder, die in diesen Kriegs- und Krisenregionen leben? Einige von diesen Kindern erhoffen sich bei uns in Europa und auch bei uns in Deutschland eine Zukunft. Die Nennung dessen, wo unser Tun im Sinne der jungen Menschen gebraucht wird, könnte weiter und weiter geführt werden.

Wir werden uns die Krisen der Welt und auch die in unserer eigenen Nachbarschaft nicht durch Hartherzigkeit vom Leib halten können. Stattdessen finden viele auch unter Ihnen und Euch eine Aufgabe darin, diese Welt ein wenig besser zu machen.

Nicht nur, aber gerade an Weihnachten, können wir in uns gehen, dankbar sein, für das, was gut ist in unserem Leben und in der Region, in der wir das Glück haben zu leben.

Wir wünschen Ihnen und uns selbst, dass wir in den Blick nehmen können, was Menschen Gutes füreinander tun. Einige hoffnungsvolle Beispiele unter vielen anderen stellt zum Beispiel UNICEF mit den monatlichen Guten Nachrichten dar. Für seinen Nachrichtenrückblick hat das Kindernachrichtenmagazin LOGO! alle Kinder aufgerufen, ihre persönlichen Erfolgs- und Mutmachgeschichten zu erzählen.

Auch in Sachsen gibt es in jeder Region viele engagierte Initiativen für und mit Kindern und Jugendlichen, die sich über eine finanzielle oder zeitliche Mitarbeit und Unterstützung freuen.

Ihnen und Euch danken mein Team und ich für Ihr und Euer Engagement und unsere Zusammenarbeit. Lassen Sie uns auch im nächsten Jahr mit Zuversicht und Motivation gegenseitig anstecken.

Ihre und Eure

Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung

und das Team der Geschäftsstelle der Kinder- und Jugendbeauftragten

Blick von hinten in einen Saal. Sitzende Menschen. Auf der Bühne ein Rednerpult. Susann Rüthrich spricht.
Susann Rüthrich spricht beim Fachtag »Kinder inhaftierter Eltern« 

Am Donnerstag, dem 7.Dezember 2023, nahm die Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, Susann Rüthrich, an einem Fachtag zum Thema »Kinder inhaftierter Eltern – Zwischen Jugendhilfe und Justizvollzug« teil. In ihrem Grußwort betonte Susann Rüthrich, dass Kinder von inhaftierten Eltern die gleichen Rechte haben, wie alle anderen Kinder auch. Dies schließt insbesondere das Recht auf regelmäßigen Kontakt mit dem inhaftierten Elternteil ein, sofern es dem Wohl des Kindes nicht widerspricht: »Kinder von inhaftierten Eltern stehen meist unter großem Stress und Druck. Scham kann dabei ebenso eine Rolle spielen, wie Ausgrenzungserfahrungen. Deswegen sollten betroffene Kinder in besonderem Maße Unterstützung und Fürsorge erhalten. Diese Unterstützung brauchen sie von Angehörigen, Lehrerinnen und Lehrern oder auch der Jugendhilfe ebenso wie vom Personal in einer Justizvollzugsanstalt. Es ist für die Entwicklung des Kindes wichtig, dass es auch unter diesen besonderen Umständen erfährt und erlebt, dass ein gutes Verhältnis zum inhaftierten Elternteil möglich ist und ermöglicht wird. Daher freue ich mich über den Austausch, der hier bei dem Fachtag möglich wird. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich zum Wohl des Kindes dafür einsetzen, einen möglichst kindgerechten Kontakt zum inhaftierten Elternteil weiter zu fördern.«

Der Fachtag wurde organisiert von der Landesarbeitsgruppe »Familienorientiert Vollzug«, der Bedienstete aller sächsischen Justizvollzugsanstalten angehören. Veranstalter war das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung.

Blick von hinten in einen Raum: Stuhlreihen mit Menschen. Vorne stehend Susann Rüthrich

Am Donnerstag, dem 30. November 2023, wurde die neue Geschäftsstelle der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Sexualisierte Gewalt – Prävention und Intervention in Sachsen e.V.  feierlich eröffnet.  Mit dabei waren neben Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedsvereine der LAG auch Vertreterinnen der Bundeskoordinierung spezialisierter Fachberatung (BKSF) gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend sowie weitere Personen, welche gemeinsam diesen bedeutenden Meilenstein zelebrierten. Die Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, Susann Rüthrich, betonte die immense Bedeutung der Arbeit der Landesarbeitsgemeinschaft als Vermittlerin von Hilfeangebote für Betroffene und Fachkräfte und würdigten das Engagement aller Beteiligten: »Gewalt an Kindern – vor allem wenn es sich um sexuelle Gewalt handelt – erschreckt uns, macht uns sprachlos, viele fühlen sich auch hilflos. Aber Sprachlosigkeit hilft den betroffenen Kindern nicht. Was den Kindern hilft, ist hinsehen, zuhören, nachfragen, sich beraten lassen und handeln. Dafür brauchen wir qualifizierte Fachkräfte, die für Betroffene, Angehörige, Fachkräfte oder einfach Personen aus dem Umfeld von Kindern ansprechbar sind. Denn kein Kind kann sich alleine schützen. Ich bin sehr froh, dass es nun gelungen ist, mit der Geschäftsstelle der LAG eine zentrale Anlaufstelle in Sachsen für Betroffene und Fachkräfte zu schaffen, die regionale Hilfeangebote, Beratungen und Fortbildungen vermitteln kann und diese miteinander vernetzt, aber auch insgesamt für das Thema stärker sensibilisiert.«

Neben der Kinder- und Jugendbeauftragten waren ebenfalls zahlreiche andere Expertinnen und Experten eingeladen, welche durch Vorträge und Eindrücke aus ihrer eigenen Arbeit die Bedeutung und den Bedarf weiterer Unterstützungsangebote darlegten.

Die Geschäftsstelle LAG Sexualisierte Gewalt – Prävention und Intervention in Sachsen e.V. wird durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördert.

Geschäftsstelle: Heidestraße Dresden 01127
Telefon: 0173-3758792
Mail:  kontakt@sgpi-sachsen.de

 

Kinder- und Jugendbeauftragte zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November 2023

Straßenschild mit dem Schriftzug Platz der Kinderrechte
Symbolbild 

Vor 34 Jahren - am 20. November 1989 - hat die UN-Vollversammlung die UN-Kinderrechtskonvention beschlossen. Der Tag gilt seitdem als Internationaler Tag der Kinder-rechte, an dem der mit dem Übereinkommen verbundene Auftrag ins Zentrum der Aufmerksamkeit in Politik und Gesellschaft gerückt werden soll. Das Übereinkommen besteht aus 54 Artikeln, die den Kindern und Jugendlichen grundlegende Schutz-, Förder- und Beteiligungsreche zusichern. Dem übergeordnet steht der Vorrang des Kindeswohls. Deutschland hat die UN-Kinderrechtskonvention im Jahr 1992 ratifiziert und sich damit zur Umsetzung der Kinderrechte verpflichtet.

»Ob Kinder die in der UN-Kinderrechtskonvention benannten Rechte tatsächlich realisieren können, entscheidet sich wesentlich im konkreten Umfeld, in dem sie aufwachsen: in den Familien, den Institutionen, den Kommunen und durch Entscheidungen und Regelungen auf Landesebene.« so Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung anlässlich des Internationalen Tags der Kinderrechte am 20. November.

»Kinder sind Erwachsenen gleichwertig. Aber: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen! Sie brauchen einen besonderen Schutz, eine besondere Förderung und kindgerechte Formen der Beteiligung. Kinderrechte umzusetzen, bedeutet einen Perspektivwechsel vorzunehmen - nämlich vom Kind aus zu denken. Dafür brauchen wir in Politik und Gesellschaft mehr Verständnis dafür, dass Kinder von sehr vielen unserer Entscheidungen betroffen sind, was aber allzu oft nicht ausreichend wahrgenommen wird. Damit fehlt eine wesentliche Perspektive. Dies trifft auf Fragen der Stadt- und Verkehrsplanung, der Sozial- und Hilfesysteme und des Klimaschutzes ebenso zu, wie im individuellen-persönlichen Bereich. Kinderrechte umzusetzen bedeutet, eine individuelle Haltung einzunehmen, die Kindern mit wertschätzender Geborgenheit gegenübertritt und einem Bild vom Kind, das von Gleichwertigkeit und Respekt geprägt ist. Dabei bedingen Schutz-, Förder- und Beteiligungsrechte einander. Es ist gerade die UN-Kinderrechtskonvention, die wesentlich dazu beigeträgt, das Kind als eigenständiges Subjekt mit einer eigenen Persönlichkeit und eigenen Rechten in allen Entscheidungen, die das Kind betreffen, zu behandeln.«

Sozialministerin Köpping und Kinder- und Jugendbeauftragte Rüthrich: »Jede und Jeder kann etwas tun, um Kinder und Jugendliche vor sexueller Gewalt zu schützen!«

Plakat "Schieb den Gedanken nicht weg" davor stehen Susann Rüthrich, Petra Köpping, Christiane Hentschker-Bringt
Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (Mitte); Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung (li); Christiane Hentschker-Bringt, Landesarbeitsgemeinschaft Sexualisierte Gewalt- Prävention und Intervention Sachsen e.V. (re) 

Noch bis zum 23. November 2023 kann im Foyer des Sozialministeriums in der Albertstraße 10 in Dresden ein begehbares Plakat als Teil der Aufklärungs- und Aktivierungskampagne des Bundes »Schieb den Gedanken nicht weg!« besichtigt werden. Das Plakatmotiv »Geh nicht mit Fremden mit. Und wenn es gar kein Fremder ist?« zeigt ein räumlich erlebbar dargestelltes Jugendzimmer, das ein Tatort sein kann, aber auch ein Ort, in dem etwas gegen sexuelle Gewalt in der Familie getan wird.

Im Vorfeld des Europäischen Tages zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch am 18. November haben Sozialministerin Petra Köpping und Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte des Freistaates Sachsen sowie Christiane Hentschker-Bringt von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Sexualisierte Gewalt – Prävention und Intervention in Sachsen e.V. am 15.November 2023 die Kampagne vorgestellt. Ihre Botschaft lautet: Kinder und Jugendliche sind am häufigsten im eigenen Umfeld der Gefahr sexueller Gewalt ausgesetzt. Die sächsische Kriminalstatistik weist 795 Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch in 2022 nach. Es gab 903 Opfer im Kindes- und 57 Opfer im Jugendalter.

Sozialministerin Petra Köpping: »Der Schutz von Kindern und Jugendlichen ist uns ein großes Anliegen. Zwar werden jährlich viele Fälle von Missbrauch angezeigt, wir wissen aber, dass das Dunkelfeld ungleich größer ist. Viele können sich nicht vorstellen, dass sexuelle Gewalt vor allem in Familien stattfindet. Daher lautet die Botschaft der Kampagne ‚Schieb den Gedanken nicht weg!‘ Es ist bittere Realität, dass Missbrauch überwiegend im vertrauten Umfeld der Kinder vorkommt. Niemand muss ein Profi sein, um helfen zu können. Es gibt zahlreiche Unterstützungs- und Hilfsangebote, über die wir im Rahmen der Kampagne auch informieren.«

Kinder- und Jugendbeauftragte Susann Rüthrich: »In jeder Schulklasse sitzen im Schnitt ein bis zwei Kinder, die sexualisierte Gewalt erleiden mussten oder müssen. Die größte Gefahr kommt dabei aus dem direkten Umfeld der Kinder und Jugendlichen. Was wir aber nicht für möglich halten, sehen wir nicht. Wir können oder wollen es nicht glauben – und damit lassen wir Kinder allein, die unsere Hilfe brauchen. Deshalb bin ich dankbar, dass wir in Sachsen mit der Ausstellung im Sozialministerium die Kampagne des Bundes aufgreifen.«

Christiane Hentschker-Bringt: »Wir alle kennen Betroffene und Täterpersonen, oft jedoch, ohne das zu wissen. Sich vorzustellen, dass mein hilfsbereiter Nachbar, die engagierte Kollegin oder der lustige Cousin Täter oder Täterin sein könnte, macht Angst und überfordert uns. Damit Kinder geschützt werden können, ist es unsere Verantwortung als Erwachsene, den Gedanken zuzulassen und uns selbst Unterstützung zu holen, um Kindern zu helfen. Dafür brauchen wir qualifizierte Fachkräfte, die sichtbar und wohnortnah für Betroffene, Angehörige und sonstige Hilfepersonen erreichbar sind. Als LAG setzen wir uns dafür ein, dass bestehende Hilfenetz auszuweiten und Fachkräfte zu schulen und miteinander zu vernetzen, denn kein Kind kann sich allein schützen und Erwachsene müssen mutig sein und zusammenarbeiten, um Kinder vor sexualisierter Gewalt zu bewahren.«

Das begehbare Plakat sowie umfangreiches Informationsmaterial kann noch bis zum 23. November 2023 zu den Öffnungszeiten von Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 18 Uhr im Foyer des Sozialministeriums besichtigt werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Gesicht eines Kindes. Daneben ist zu lesen: Haltung-Kinderrechte! Wie fehlende Haltung Kinderrechte einschränkt. Weltkinderrechtetag. Montag 20.November 2023. 1):30 bis 21:00 online

Der 20. November ist der internationale Tag der Kinderrechte. Anlässlich dieses Tages ist die Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, Susann Rüthrich, Gesprächsgast der Online-Veranstaltung »HALTung – Kinderrechte! Wie fehlende Haltung Kinderrechte einschränkt.«

  • am: Montag, 20.November 2023
  • um: 19:30 bis 21:00 Uhr
  • Online-Veranstaltung (Ihre Teilnahme ist kostenlos)

Gemeinsam mit Holger Hofmann, Geschäftsführer Deutsches Kinderhilfswerk und Daniela Zeidler, Referentin Der Kinderschutzbund Landesverband Sachsen e.V. wird Susann Rüthrich konkrete Folgen fehlender Haltung oder Missachtung bestehender Kinderechte für junge Menschen diskutieren.

Gastgeber der Online-Veranstaltung sind der Studienbereich Jugend der Evangelischen Akademie Sachsen und der Deutsche Kinderschutzbund Landesverband Sachsen e.V.

Es wird um Anmeldung gebeten: Online oder per Mail. Ansprechpartnerin: Frau Christel Vespermann, christel.vespermann@evlks.de oder 0351.81 243 - 15. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung sowie in einem weiteren Schritt weitere Informationen für die Zugangsdaten der Onlineveranstaltung. Eine Teilnahme ist kostenlos.

Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie die Onlineanmeldung finden Sie auf der Internetseite der Evangelischen Akademie Sachsen.

© AdobeStock/deagreez

Seit nunmehr über 10 Jahren ist der 11. Oktober der von den Vereinten Nationen festgelegte internationale Weltmädchentag. An diesem Tag wird daran erinnert, wie wichtig der Zugang zu Bildung, Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und der Schutz vor sexueller Gewalt für Mädchen ist, da in vielen Teilen der Erde Mädchen immer noch Diskriminierung, Benachteiligung und Gewalt erfahren müssen. Auch bei uns in Deutschland gilt es, sich weiter dafür einzusetzen, dass Vorurteile und Benachteiligungen wegen des Geschlechts gänzlich verschwinden, weswegen bereits eine umfassende Aufklärung in jungen Jahren wichtig ist. Dieses Problem kann in Deutschland sowie in allen anderen Ländern nur gemeinsam gelöst werden, damit jede Person, unabhängig des Geschlechts frei sein und leben kann, wie sie es möchte. 

Zweites Vernetzungstreffen in Berlin

Gruppenbild der Kinderkommission im deutschen Bundestag
Vernetzungstreffen der Kinderkommission des Deutschen Bundestages mit Kinder- und Jugendbeauftragten der Länder am 27.September 2023 

Am 27. September 2023 kam die Kinderkommission des Deutschen Bundestags in Berlin zu ihrem zweiten Vernetzungstreffen mit den Kinderbeauftragten der Länder zusammen. Neben ihren Mitgliedern waren Vertreter der Kinderkommissionen Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern sowie die Landesbeauftragten für Kinder und Jugendliche aus Hessen, Brandenburg und dem Freistaat Sachsen anwesend. Sachsen gehört zu den wenigen Bundesländern, welches den Anmerkungen zum Staatenbericht zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland entspricht und Kindern und Jugendlichen auf Landesebene eine eigene Stimme gibt. Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung: »Durch den länderübergreifenden fachlichen Austausch mit der Bundesebene können wir von den Erfahrungen profitieren und uns in der Arbeit für Kinder und Jugendliche gegenseitig bereichern. Für Sachsen konnte ich unter anderem auf unsere Studie ›Das ist mein Recht - Verwirklichung der UN-Kinderrechtskonvention in Sachsen aus der Perspektive sächsischer Kinder und Jugendlicher‹ verweisen.« Die Beauftragten legten die Ergebnisse ihrer Arbeit vor und gaben einen Ausblick für kommende Projekte sowie Ziele. Zusätzlich kam es zu einem regen Austausch, inwiefern Kinder und Jugendliche besser in politischen Prozessen beteiligt werden könnten, und die anwesenden Vertreter und Vertreterinnen der Länder tauschten Vorschläge und Ideen für Verbesserungen aus.

Kindertrauerzentrum Lacrima in Dresden feiert 5-jähriges Bestehen

Susann Rüthrich hinter einem weißen Stehpult. Auf dem Stehpult ist das Logo der Johanniter-Unfallhilfe zu sehen
Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte, bei der Festveranstaltung des 5-jährigen Bestehens des Trauerzentrums Lacrima der Johanniter Unfallhilfe in Dresden am 25.September 2023 
[25.September 2023] Anlässlich der Feierstunde zum 5-jährigen Bestehen des Trauerzentrums Lacrima der Johanniter Unfallhilfe in Dresden hob Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, hervor, wie wichtig eine kindgerechte Unterstützung bei Trauerfällen ist: »Kinder haben das Recht auf Schutz und Fürsorge, jedoch bringen sie in Trauersituationen ihre Gefühle anders als Erwachsene zum Ausdruck und fühlen sich manchmal nicht verstanden und hilflos. Besonders deshalb ist die Existenz von Einrichtungen wie Lacrima essentiell. Sie schaffen für Kinder und Jugendliche einen sicheren Raum, in welchem sie, ohne Angst vor Verurteilung haben zu müssen, frei ihre Gefühle und Gedanken ausdrücken können und Unterstützung mit der Bewältigung der Trauer und des Verlusts erfahren. Durch ihre Arbeit ist Lacrima eine unverzichtbare Anlaufstelle für Betroffene aus Dresden und der Umgebung geworden. Mein ganz besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und allen Ehrenamtlichen für ihren unermüdlichen Einsatz.«  

Die Woche rund um dem 20. September 2023 – dem Weltkindertag -  stand für die Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, Susann Rüthrich, ganz im Zeichen von Begegnungen mit jungen Menschen und Engagierten für die Rechte der Kinder.

Drei Menschen hinter gespalten kleine roten Kisten. Auf den Kisten steht Starke Kinder Kisten
Übergabe Starke Kinderkisten,v.l.n.r. Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte; Jerome Braun, Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel; Olaf Boye, Kinderschutzbund Landesverband Sachsen  

Damit Kinder geschützt aufwachsen können, brauchen sie eine sichere Umgebung, die sie bestmöglich vor (sexualisierter) Gewalt schützt. Genauso wichtig ist es, dass Kinder ihrem Entwicklungsstand entsprechend gestärkt und gefördert werden, dass ihr Wort gehört wird. Die Kinder- und Jugendbeauftragte freut sich, dass sie zur Übergabe von sieben »Starke-Kinder-Kisten« in der Kita Firlefanz in Dresden eingeladen war: »Kinderrechte sind geltendes Recht in Deutschland. Die Kinderrechtskonvention ist so stark, wie sie im Umfeld der Kinder auch gelebt wird. Mit der »Starken Kinder Kiste« lernen Kinder, dass sie das Recht auf Schutz und ein Recht darauf haben, gehört zu werden. Und sie werden ganz praktisch dazu befähigt und ermutigt, Grenzen zu setzen. Dass Kinder jederzeit sicher sind, liegt in unser aller Verantwortung. Dies geht am besten mit den Kindern gemeinsam, die ihre Rechte kennen und deren Wort zählt.« Die Starke-Kinder-Kisten wurden von den Kindern sofort in Beschlag genommen und ausprobiert. Erstellt wurden die »Starke Kinder Kiste« von der Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel. Die übergebenen 7 Starke-Kinder-Kisten können nun von 22 Kindertagesstäten des Kinderschutzbundes Landesverband Sachsen genutzt werden.   

Gruppenbild: Personen des Mitmachgarten "Wirrwarr", der Sächsische Ausländerbeauftragte und die Kinder- und Jugendbeauftragte
Sterntalerpreis 2023; Vertreterinnen des Mittmachgartens »Wirrwuchs«; Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte (re); Geert Mackenroth, Sächsischer Ausländerbeauftragter 

So war es für die Kinder- und Jugendbeauftragte eine große Ehre, auch in diesem Jahr wieder die Laudatio zur Preisverleihung des Sterntalerpreises halten zu dürfen. Ins Scheinwerferlicht des Sterntalerpreises holt die Jury dieses Jahr das Projekt des Mitmachgartens »Wirrwuchs« des Querbeet e.V. aus Leipzig. Die Kinder- und Jugendbeauftragte der Staatsregierung, Susann Rüthrich, betonte in ihrer Laudatio: »Hier ist ein Ort für alle, an dem so viele verschiedene Angebote von so vielen verschiedenen Menschen an vielen Tagen der Woche für die Kinder des Stadtteils Paunsdorf ermöglicht werden. Hier findet Begegnung zwischen den Generationen und mit Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung statt, die als interkulturelle Nachhaltigkeitslotsinnen und -lotsen ausgebildet werden. Das Lernen und miteinander Gärtnern ermöglicht so eine ganz besondere Gemeinschaft.« Der Sterntalerpreis wird jedes Jahr rund um den UN-Weltkindekindertag gemeinsam vom Sächsischen Ausländerbeauftragten und dem Kinderschutzbund Landesverband Sachsen verliehen. Mit dem Preis soll der Einsatz in der Arbeit mit Kindern mit Migrationshintergrund oder Kindern, die sozial benachteiligt sind, gewürdigt werden. Traditionell fand die Preisverleihung im Sächsischen Landtag statt.

Gruppenbild japanischer junger Menschen mit der Kinder- und Jugendbeauftragten vor dem Sächsischen Sozialministerium
Delegation japanischer junger Menschen; Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte (mittig) 

Zu dem Thema »Rechte von Kindern und Jugendlichen« kam die Kinder- und Jugendbeauftragte mit ehrenamtlich engagierten jungen Menschen aus Japan ins Gespräch. Interessiert debattierten die Gäste über kinderrechtliche Fragen, etwa wie Regionen im Wandel auch von Kinder und Jugendlichen mitgestaltet werden können oder wie junge Menschen in ihrem Engagement erst genommen werden und was diese Aspekte auch mit der dem Thema Wahlalter zu haben. Die japanischen ehrenamtlichen jungen Menschen waren im Rahmen eines Austauschprogramms des Kinder- und Jugendrings Sachsen e.V. zu Besuch in Sachsen.

Drei Kinder übergeben der Kinder- und Jugendbeauftragten gemalte Bilder, die die Form eines Puzzels haben
Kinderfest der Kinderarche Sachsen e.V. in Radebeul 

In einer lockeren Podiumsrunde bei der Kinderarche Sachsen e.V. in Radebeul haben Kinder ihre Wünsche  und Forderungen in Bezug auf die Umsetzung ihrer Rechte an die Erwachsenen wie die Kinder- und Jugendbeauftragte, Vertreter der Kommune und vieler verschiedener Verbände übergaben. Spiel und Spaß kamen dabei nicht zu kurz. An dem bunten Kinderfest in Radebeul hatten die vielen kleinen Gäste Mitmachstationen, Bastelstrecken und vieles mehr, was umgehend das Recht auf Spiel und freie Entfaltung zur Geltung brachte.

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen stärken

Die Kinder- und Jugendbeauftragte Susann Rüthrich begrüßt die jungen Teilnehmenden zur 2. Kinderkonferenz.
Die Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, Susann Rüthrich, begrüßt die jungen Teilnehmenden zur 2. Kinderkonferenz am 1. Juni 2023 in Plauen.  

Zweite Kinderkonferenz der Kinder- und Jugendbeauftragten der Sächsischen Staatsregierung

Zum Internationalen Kindertag am 1. Juni 2023 hat die Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, Susann Rüthrich, in Kooperation mit dem Deutschen Kinderschutzbund, Ortsverband Plauen e. V. zu ihrer Kinderkonferenz in die Festhalle Plauen geladen. Die diesjährige Kinderkonferenz stand unter dem Motto »Beteiligung in der Schule«. Welche Rechte haben Kinder? Wie können sie sich einbringen? Welche Wünsche haben sie? Wo kann Partizipation erlebbar werden? Über diese Fragen diskutierten rund 70 Schülerinnen und Schüler aus sechs Plauener Oberschulen und zwei Gymnasien. In insgesamt vier Workshops entwickelten die Schülerinnen und Schüler Ideen über Beteiligungsmöglichkeiten an ihrer Schule und in ihrer Stadt.  

Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung: 
»Das Engagement der Kinder und Jugendlichen hat mich wieder sehr beeindruckt. Die jungen Menschen haben sich über fünf Stunden konzentriert mit dem Kinderrecht auf Beteiligung auseinandergesetzt. Es war ein intensiver Prozess mit Gruppen von Kindern und Jugendlichen, die sich vorher nicht kannten. Sie haben ihre Probleme und Wünsche für ihre Schulen und ihre Stadt gemeinsam debattiert und gewichtet. Dabei ging es einerseits um ganz praktische Themen wie Pausengestaltung und Hausaufgabenberge, fehlende Seifenspender in den Toiletten und Digitalisierung in der Schule. Aber es kamen auch grundsätzliche Belastungen durch die Teilnehmenden zur Sprache wie Diskriminierungserfahrungen und Rassismus, Gewalterlebnisse und Armutserfahrungen. Ein Fazit – da waren sich die Schülerinnen und Schüler nach der Kinderkonferenz einig – ist, dass Klassen- und Schülervertretungsmitbestimmung stärker genutzt werden sollte.«

»Beteiligung als gelebtes Kinderrecht bedeutet auch, dass Erwachsene lernen müssen, die Ideen und Wünsche von Kindern ernst zu nehmen. Ich freue mich daher, dass die Kinder und Jugendlichen die Gelegenheit haben werden, die Ergebnisse der Kinderkonferenz den Stadträten von Plauen zu präsentieren. Damit können wir mit der Kinderkonferenz die Kinder- und Jugendbeteiligung in Plauen vertiefen. Ich danke dem Deutschen Kinderschutzbund, Ortsverband Plauen e. V. für die organisatorische und inhaltliche Unterstützung«, so Susann Rüthrich weiter. 
 
Die Kinderkonferenz fand mit Unterstützung von Sozialministerin Petra Köpping statt: »Anders als manche Erwachsene denken, haben Kinder zu vielen Themen eine Meinung. Kinder sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, für sich und andere. Manchmal kommen Kinder sogar auf ganz außergewöhnliche Lösungen, die den Erwachsenen nie eingefallen wären. Genau an diesem Punkt setzt die heutige Kinderkonferenz an.«

Zum Hintergrund der Kinderkonferenz: 

An der Kinderkonferenz 2023 in Plauen nahmen ca. 70 Kinder und Jugendliche der 5. bis 12. Klasse der Oberschulen und Gymnasien der Stadt Plauen teil. Dazu wurden die Schulen angeschrieben und eingeladen, jeweils bis zu 10 Kindern und Jugendlichen zur Konferenz zu entsenden. Insgesamt haben an der Kinderkonferenz 2 Gymnasien und 6 Oberschulen teilgenommen. 

Während der Kinderkonferenz fanden am Vormittag vier rotierende Workshops statt. Es wurden vier Gruppen gebildet, so dass alle Kinder und Jugendlichen jeden Workshop einmal besuchen konnten. In zwei Workshops diskutierten die Schülerinnen und Schüler über bestehende und gewünschte Beteiligungsmöglichkeiten in der Schule und entwickelten Ideen. Diese Workshops wurden zum Teil von den Schülerinnen und Schülern selbst geleitet, mit Unterstützung durch den Kinderschutzbund Plauen. Zudem gab es je einen Workshop zum Thema Kinderrechte sowie zum Thema Rhetorik und Moderationstechniken. Die Ergebnisse der Workshops wurden im großen Plenum vorgestellt. 

Die erste Kinderkonferenz der Kinder- und Jugendbeauftragten der Sächsischen Staatsregierung fand am 1. Juni 2022 mit Kindern und Jugendlichen der Grundschule und Oberschule in Schleife statt.
 

»Kinderrechte sind keine unverbindliche Empfehlung. Kinderrechte sind geltendes Recht. Am 5. April vor 31 Jahren ist dieser Meilenstein für die Kinderrechte in Deutschland erreicht worden: die UN-Kinderrechtskonvention trat bei uns in Kraft. Seitdem ist für die Kinder und Jugendlichen viel erreicht worden. Doch wie das letzte Staatenberichtsverfahren uns im vergangenen Jahr zeigte: es bleiben Hausaufgaben zu tun. Nicht alle Kinder haben die gleichen Chancen, ihre Rechte auch verwirklichen zu können. So tragen gerade Kinder aus armen Haushalten die Folgen. Ihre Rechte auf Beteiligung, das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit, an Bildung und weitere erreichen sie weniger gut als die Kinder, deren Eltern ihnen aus eigener Kraft alles ermöglichen können.« so Susann Rüthrich, Kinder- und Jugendbeauftragte der Sächsischen Staatsregierung, anlässlich des Jahrestages des Inkrafttretens der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland.

Für Susann Rüthrich steht außer Frage: »Es braucht in Deutschland endlich eine gute Kindergrundsicherung, die sowohl allen Kindern das nötige Maß an materieller Versorgung garantiert – die aber andererseits die Infrastruktur um jedes Kind herum garantiert, vom Mittagessen in der Schule bis zu Mobilität, vom selbstverständlichen Mitmachen im Verein bis zur Nachhilfe. Wer da sagt, es sei mit einer Kindergelderhöhung getan und im Übrigen sei die Kinderarmut ja begründet mit dem mangelnden Einkommen der Eltern verkennt, dass bei denen, die am wenigsten haben, das Kindergeld mit den Transferleistungen verrechnet wird. Und zum anderen arbeiten viele Eltern und sie und damit ihre Kinder sind trotzdem arm. Um gute Einkommen sollten wir uns auch kümmern. Die Kinder aber können so lange nicht warten. Deren Kindheit ist jetzt. Sie haben jetzt ein Recht auf ihre Rechte!«

Hintergrund:
Am 5. April 1992 trat die UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland in Kraft.
Die universellen Menschenrechte gelten für alle Menschen. Aber junge Menschen unter 18 Jahren brauchen einen besonderen Schutz, verschiedene und spezifische Formen der Beteiligung, der Förderung und Unterstützung und sie haben eigene Bedürfnisse, die sich von den Lebenslagen der Erwachsenen unterscheiden. Daher gelten für junge Menschen unter 18 Jahren eigene Rechte, die in dem Übereinkommen über die Rechte des Kindes der Vereinten Nationen, der UN-Kinderrechtskonvention (UN-KRK), festgehalten sind. Die UN-Kinderrechtskonvention zählt zu den internationalen Menschenrechtsverträgen der Vereinten Nationen.

Die UN-Kinderrechtskonvention umfasst 54 Artikel. Die darin enthaltenden 41 Kinderrechte lassen sich in drei Säulen einteilen: Schutzrechte, Förderrechte und Beteiligungsrechte. Dem übergeordnet steht der Vorrang des Kindeswohls. Die UN-Kinderrechtskonvention beruht zudem auf vier Prinzipien:

  • dem Recht auf Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung
  • dem Prinzip der Wahrung des Kindeswohls
  • dem Recht auf Leben und persönliche Entwicklung
  • dem Recht des Kindes auf freie Meinungsäußerung und eigenen Willen.

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) führt eine Online-Umfrage durch, um den Bedarf an Fördermaßnahmen für Mädchen und junge Frauen in ländlichen Räumen in Sachsen zu analysieren. Die Umfrage richtet sich an Mädchen und junge Frauen im Alter von 14 bis 20 Jahren, die in ländlichen Räumen in Sachsen leben. Sie dauert etwa 15 Minuten und beinhaltet Fragen zu verschiedenen Themenbereichen, wie beispielsweise Engagement, Beteiligung und Gleichstellung.

Die Ergebnisse der Umfrage werden anschließend ausgewertet und dienen der Entwicklung gezielter Fördermaßnahmen, die auf die Bedarfe der befragten Mädchen und jungen Frauen abgestimmt sind.

Auch ich lade Euch herzliche dazu ein teilzunehmen. Und auf die Ergebnisse bin ich gespannt und freue mich schon jetzt.

Eure Susann Rüthrich

Am »Welttag der Städte« möchte ich auf den Verein »Kinderfreundliche Kommunen e.V.« aufmerksam machen. 

Ihr Ziel, die UN-Kinderrechtskonvention mit den Städten und Gemeinden lokal, auf kommunaler Ebene, umzusetzen! Ein unerlässliches Vorhaben, denn leider werden noch immer die UN-Kinderrechte nicht ausreichend im Verwaltungshandeln mitgedacht. 

Ist deine Kommune schon dabei? Werde Teil der Initiative und mache dich stark für eine kinderfreundlichere Stadt oder Gemeinde!

Genauere Informationen findet ihr unter: Jetzt teilnehmen | Kinderfreundliche Kommunen (kinderfreundliche-kommunen.de)

#Weltmädchentag #GirlsGetEqual  © AdobeStock/deagreez

»Wie ein Mädchen« – möge es als Kompliment und Anerkennung verstanden werden!

Am 11.10. ist internationaler Weltmädchen*tag!

Seit nun über 10 Jahren weist der Aktionstag der Vereinten Nation (UN) auf die weltweit vorhandene Benachteiligung von Mädchen und jungen Frauen hin.

Wie an jedem anderen Tag auch müssen wir dafür sorgen, dass alle Mädchen und junge Frauen in einer Welt aufwachsen, in der ihre Stimmen gehört wird und sie die Unterstützung bekommen, die sie brauchen.

Denn nicht nur mir als Kinder- und Jugendbeauftragte ist klar: die selbstbewussten Mädchen von heute sind die starken Frauen von morgen.

 **Mädchen-Sein ist vielfältig und wird nicht durch Merkmale des Körpers bestimmt**

Beauftragte aus Ostdeutschland zum 1. Juni: Zukunftsfragen nicht ohne Kinder und Jugendliche entscheiden

Die Kinder- und Jugendbeauftragten der Länder Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt haben eine offensivere Einbindung von jungen Menschen bei Zukunftsentscheidungen angemahnt. Zum Internationalen Kindertag am (morgigen) 1. Juni suchen Katrin Krumrey (Brandenburg), Susann Rüthrich (Sachsen) und Holger Paech (Sachsen-Anhalt) in ihren Ländern das Gespräch mit Kindern und Jugendlichen in den mitteldeutschen und Lausitzer Braunkohleregionen, die sich inmitten gravierender Strukturveränderungen befinden. Die Kinder und Jugendlichen von heute werden im besonderen Maße von einem gelungenen Strukturwandel profitieren. Damit das gelingt, müssen ihre Interessen und Bedürfnisse Bestandteil von Entscheidungen und Veränderungen sein.

Die drei Beauftragten erklärten gemeinsam: »Echte Kinder- und Jugendbeteiligung ist mehr als die klassische Abfrage beim Bau von Kinderspielplätzen. Maxime ist vielmehr, keine Zukunftsentscheidung ohne die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und keine Entscheidung gegen die Interessen von jungen Menschen zu treffen. Das gilt für die Stadt- und Wirtschaftsentwicklung ebenso wie für die Bildungspolitik und erst recht für weitreichende Entscheidungen etwa in der Klima- und Energiepolitik. Der aktuelle Strukturwandel in den Braunkohlerevieren kann nur gelingen, wenn junge Menschen aktiv eingebunden und ihre Vorschläge auch angemessen berücksichtigt werden. Die Beteiligung junger Menschen ist nicht mehr und nicht weniger als ein Lackmustest für unsere Demokratie.«

Die Beauftragten sehen in der offensiven Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gerade auch auf der kommunalen Ebene eine Chance für Regionen. Sie sagten: »Junge Menschen, die heute befragt werden und sehen, dass ihre Vorschläge ernsthaft abgewogen werden, sind morgen stolz auf ihre Region und werden übermorgen wahrscheinlich selbst in der Heimat Verantwortung übernehmen.«

Anlässlich des Kindertags am 1. Juni veranstaltete Susann Rüthrich in Schleife unter Beteiligung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung DKJS sowie des Kinder- und Jugendrings KJR Sachen eine Kinderkonferenz mit Schülerinnen und Schülern aller Klassen der Grund- und Oberschule. In Workshops diskutierten die Kinder aus allen Klassenstufen ihre in den zurückliegenden Wochen gesammelten Vorstellungen und Wünsche zur Gestaltung ihrer zweisprachigen (sorbisch und deutsch) Heimatregion. Ein Konzert für die Kinder in der Aula der Oberschule für alle Mädchen und Jungen bildete den feierlichen Abschluss der Konferenz. Die Ergebnisse und Forderungen der jungen Menschen werden künstlerisch, grafisch und filmisch festgehalten. Bei einem Folgetreffen im Juli werden diese an Paten aus allen Ebenen der Politikübergeben.

© pexels/olia-danilevich

Die Rechte von Kindern und Jugendlichen ohne Kinder und Jugendliche umsetzen wollen? Das kann nicht gut gehen! Wir suchen Dich für unser Team.

Ab 1. September 2022 können junge Menschen sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr bei uns in der Geschäftsstelle der Kinder- und Jugendbeauftragten der Sächsischen Staatsregierung bewerben.

Unser kleines Geschäftsstellenteam ist seit 1. November 2021 tätig. Wir freuen uns auf tatkräftige junge Menschen, die Freude daran haben, das Lebensumfeld von Kindern und Jugendlichen mit zu gestalten.

Was es bei uns zu tun geben wird? Du kannst mit uns Ideen umsetzen, wie wir mit Kindern und Jugendlichen direkt in Kontakt treten können. Wo tummeln sich Jugendliche derzeit auf Social Media? Was interessiert gerade besonders? Was wird von Jugendlichen angeschaut oder gelesen?

Bei unserer inhaltlichen Arbeit – zur Umsetzung der Kinderrechte in Sachsen, zur wirksamen Beteiligung oder auch zum Schutz von Kindern und Jugendlichen - ist uns besonders wichtig, dass wir die Ergebnisse und Erkenntnisse auch mit jungen Leuten in Sachsen diskutieren können. Lass uns dazu gemeinsam Veranstaltungen und Formate finden.

Deine Einschätzungen helfen uns, am Puls der Zeit zu sein.

Du bekommst bei uns Einblicke, wie unsere Arbeit im Netzwerk von Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft funktioniert. In unserem Team planst Du mit und bringst Du gleichberechtigt ein. Und dann gibt es da ja noch Dein eigenes Projekt. Das unterstützen wir gern und sind schon sehr gespannt darauf.

Staatsministerin Petra Köpping, Kinder- und Jugendbeauftragte Susann Rüthrich und Staatssekretärin Dagmar Neukirch bei der Ernennung   © SMS

Sächsische Kinder und Jugendliche erhalten zur Stärkung ihrer Rechte erstmals eine eigene Anlaufstelle in der Sächsischen Staatsregierung. Mit der Stelle einer/s Kinder- und Jugendbeauftragten des Freistaates Sachsen wird ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag nun umgesetzt. Die Stelle ist direkt bei der Sozialministerin angesiedelt. Susann Rüthrich wird ab sofort das Amt übernehmen. In einem Bewerbungs- und Auswahlverfahren konnte sich die 43-Jährige gegen mehrere Mitbewerber und Mitbewerberinnen durchsetzen.

Die koordinierende und vernetzende Aufgabenstellung der Kinderbeauftragten ist breit gefasst. Damit wird die Bedeutung von Kindheit und Jugend fachlich und politisch besonders hervorgehoben und in die Öffentlichkeit getragen. Eine sächsische Sachstandsanalyse zur Umsetzung der Kinderrechte wird die Basis legen für zu ergreifende Maßnahmen. Ein bereits definierter Schwerpunkt wird sein, verbindliche Maßnahmen zu unterstützen und zu begleiten, damit sich Kinder und Jugendliche noch besser beteiligen können.

zurück zum Seitenanfang