»EU-Zeit«
Das Magazin zur EU-Förderung in Sachsen
Redaktionsschluss: 28.05.2021
Herausgeber
Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Im Ergebnis eines Ideenwettbewerbs fördert das Sächsische Familienministerium mit Mitteln des Freistaates Sachsen und des Europäischen Sozialfonds (ESF) erfolgsversprechende Projekte zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch digitale Dienste. Übergreifendes Ziel der Projekte ist es, durch digitale Dienste bestehende familienunterstützende Angebote zu bündeln und neue zu entwickeln, um die Beschäftigten deutlich zu entlasten und Unternehmen zu einer sozialen und familienfreundlichen Arbeitsorganisation zu motivieren.
Die Wahrnehmung von Familienpflichten im Bereich Kindererziehung und die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger stellen hohe Ansprüche an Familien und lassen sich oftmals nur schwer mit dem Berufsleben vereinbaren. Die Anforderungen an die Organisation des Familienalltags und dessen Vereinbarung mit beruflichen Pflichten werden zunehmend komplexer. Gleichzeitig ist die Familienfreundlichkeit der Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor sowie Motor zur Bindung und Gewinnung von Fachkräften. Sie ist ein wichtiger Aspekt zur Sicherung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.
Moderne Informations- und Kommunikationstechnologie bietet ein sehr großes Potenzial an intelligenten und anwendungsfreundlichen Assistenzsystemen. Die digitalen Dienste können einen Schlüsselbeitrag leisten, um die Herausforderungen, die durch die demografische Entwicklung und die Arbeitsmarktsituation bestehen, besser zu bewältigen. Sie können die Lebensqualität der Beschäftigten aller Altersklassen steigern und innovative Kräfte in den betreffenden Märkten freisetzen.
Redaktionsschluss: 28.05.2021
Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Immer mehr sächsische Betriebe priorisieren eine familienorientierte Personalpolitik, um die steigenden Berufsanforderungen für Beschäftigte mit den komplexer werdenden Herausforderungen an die Familienorganisation besser zu vereinbaren. Auch wenn bereits viel getan wird, so gehören Maßnahmen, die Mitarbeiter mit Familienverpflichtungen entlasten, noch nicht zum betrieblichen Alltagsgeschäft. Hinzu kommt, dass Informationen nicht immer zugänglich beziehungsweise nutzerfreundlich sind. Unterstützung ist notwendig.
Das Projekt »Family 4.0 – die Family-Manager-App« nutzt digitale Potenziale zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Entwicklung einer App und die Bereitstellung einer Internetplattform ermöglichen eine anwendungsfreundliche und auf den betrieblichen Bedarf ausgerichtete Nutzung. Informationen und Kommunikation zu Themen wie Pflege, Kinderbetreuung, haushaltsnahe Dienstleistungen, Qualifizierung werden in drei sächsischen Landkreisen für Betriebe zugänglich gemacht. Interessierte Betriebe sowie Anbieter relevanter Dienste (Kitas, Pflegedienstleister) können sich aktiv in das Projekt einbinden.
Das Vorhaben vom Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft ist in folgenden Regionen angesiedelt: Landkreis Meißen, Landkreis Mittelsachsen und Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft gGmbH
Julius Kunath
Telefon: 0351 4250294
E-Mail: julius.kunath@bsw-mail.de
Mit der Plattform zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf »familie-und-beruf.online« ist ein innovativer digitaler Helfer entstanden, der Arbeitnehmern und deren Angehörigen helfen kann, den Spagat zwischen Familie und Beruf besser zu bewältigen. Weil Familienfreundlichkeit darüber hinaus für Unternehmen bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften eine wichtige Rolle spielt, will die Heinrich & Reuter Solutions GmbH mit ihrem Angebot auch Arbeitgeber bei diesem Thema mit der Plattform unterstützen.
»familie-und-beruf.online« ist für die Nutzer kostenlos, in zehn Sprachen sowie barrierefrei verfügbar. Die digitale Lösung gibt es als mobile App, Webseite und Software zum Herunterladen. Es finden stetige Verbesserungen und Neuerungen statt, die den Alltag vielfältig erleichtern sollen. Die Plattform ist benutzerfreundlich, ansprechend gestaltet und einfach erreichbar.
Das Vorhaben wurde zunächst für die Pilotregion Stadt Dresden entwickelt.
Heinrich & Reuter Solutions GmbH
Peggy Reuter-Heinrich
Telefon: 0351 65615776
E-Mail: Heinrich & Reuter Solutions GmbH
Webseite: Heinrich & Reuter Solutions GmbH
Die Wahrnehmung von Familienpflichten und die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger stellen hohe Ansprüche und Herausforderungen an Familien und lassen sich oftmals nur schwer mit dem Berufsleben vereinbaren. Gleichzeitig ist die Familienfreundlichkeit der Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor sowie Motor zur Bindung und Gewinnung von Fachkräften in der Region. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen gehen solche Situationen mit kaum überwindbaren Informations-, Planungs- und Verwaltungsaufwänden einher. An dieser Stelle setzt das dreijährige Vorhaben »KaFaSax - Karriere und Familie in Sachsen« an, das durch die Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der Technischen Universität Chemnitz, der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH und der Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH gemeinsam realisiert wird. Mittels sozialen Innovationsprozesses können eine Vielzahl an Beteiligtengruppen ihre Bedürfnisse einbringen und sich aktiv an der Lösungsfindung beteiligen. Durch den Einbezug von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gleichermaßen erzeugt die Mitgestaltung für zukunftsweisende Vereinbarkeitsmodelle von Beruf und Familie eine höhere Akzeptanz, gesteigerte Motivation und Leistungsfähigkeit in den kleinen und mittleren Unternehmen. Im Ergebnis entsteht eine Plattformlösung, die Informationen bereitstellt, Weiterbildung zum Thema ermöglicht und durch die Weitergabe von Best Practices zum Handeln befähigt.
Das Vorhaben ist in folgenden Regionen angesiedelt: Stadt Chemnitz, Landkreis Erzgebirge sowie möglichst auch den Landkreisen Vogtland und Zwickau.
Technische Universität Chemnitz, Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement
Aline Lohse
Telefon: 0371 53131646
E-Mail: aline.lohse@mb.tu-chemnitz.de
Die Organisation des Familienalltags und dessen Verknüpfung mit beruflichen Pflichten wird komplexer. Beispielsweise stellen familiäre Pflichten für die Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen hohe Ansprüche an die Beteiligten und stehen oftmals in Konflikt mit dem Beruf. Dabei steht für die Familien eine Vielzahl an Beratungs- und Informationsangeboten zu familienentlastenden Dienstleistungen bereit, deren Zugang jedoch wenig transparent ist und somit die Nutzung erschwert. Hier setzt »PFaDi - Plattform für Familiennahe Dienstleistungen« an: Ziel der interaktiven und integrativen Serviceplattform ist es, Familien in allen Lebenslagen den Zugang und die Inanspruchnahme familiennaher Dienst- und Pflegeleistungen zu erleichtern. Sei es eine kurzfristig buchbare Notfall-Kinderbetreuung, ein Beratungsangebot zu Themen rund um Schwangerschaft, Pflege oder Krankheit oder ein Angebot an haushaltsnahen Services.
Erfreulicherweise werden sich heutzutage auch immer mehr Arbeitgeber ihrer sozialen Verantwortung bewusst. Sie wollen ihren Mitarbeitern bessere Rahmenbedingungen ermöglichen, die auf deren persönlichen Bedürfnisse angepasst sind. Deshalb sollen Unternehmen mit »PFaDi« ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern können, wenn sie ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, die Vorteile von »PFaDi« nutzen zu können. Hierzu zählen zum Beispiel ein einfacher Zugang zu barrierefreien und logisch aufgearbeiteten Informationen zu allerlei Themen (Anträge, rechtliche Bestimmungen, Formalitäten), direkten Buchungen von Dienstleistungen aus der Region, eine Kalenderfunktion, Kontaktdaten von Ansprechpartnern verschiedenster Bereiche und vieles mehr.
Die Projektträger, das Klinikum St. Georg sowie das Institut für Wirtschaftsinformatik und das Institut für Angewandte Informatik der Universität Leipzig, sehen in »PFaDi« großes Potenzial, um der Unvereinbarkeit von Beruf und Familie entgegen zu wirken. Sie möchten zudem ausgewählten regionalen Dienstleistern, Beratungsstellen und Verbänden die Möglichkeit geben, ihr Angebot den hilfesuchenden Arbeitnehmern in Sachsen vorzustellen.
Das Vorhaben ist in folgenden Regionen angesiedelt: Stadt Leipzig, Landkreis Leipzig und Landkreis Nordsachsen.
Universität Leipzig, Institut für Wirtschaftsinformatik
Prof. Dr. Bogdan Franczyk
Telefon: 0341 9733720
E-Mail: franczyk@wifa.uni-leipzig.de
Gemeinsam mit Unternehmen der Region entwickelt das Fachkräftenetzwerk Oberlausitz im Rahmen des Pilotprojektes »Work-Life 4.0« eine Website, die sowohl Mitarbeitern, als auch Führungskräften dabei helfen soll, ihren beruflichen Alltag mit dem Privatleben in Einklang zu bringen. Dabei steht die Familie für die Beteiligten stets im Vordergrund. Auf der Website werden Informationen und Kontakte zu den Bereichen Kinder, Pflege, Balance und Arbeit zu finden sein. Zahlreiche News, Kontaktmöglichkeiten und Kommunikationsmöglichkeiten mit Experten der Region sollen die Nutzer bei der Organisation des täglichen Lebens unterstützen. Auch Führungskräfte sollen dabei in die angenehme Situation kommen, alle wichtigen Informationen auf einen Blick zu erhalten. Interessierte können sich auf den Seiten entsprechend vernetzen. Mit der zugehörigeren App wird die Nutzung jederzeit mobil möglich sein.
Das Vorhaben ist in folgenden Regionen angesiedelt: Landkreis Görlitz und Landkreis Bautzen.
Fachkräftenetzwerk OL gGmbH
Kristin Gabel
Postanschrift:E-Mail: Fachkräftenetzwerk OL gGmbH
Diese Maßnahmen werden gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Freistaates Sachsen.